Duc de Cambridge
vermehre ich immer nur in sehr wenigen Exemplaren, in manchen Jahren gar nicht. Das hat mehrere Gründe: Zum einen lassen sich Damaszener-Rosen grundsätzlich nicht gern aus Stecklingen wurzelecht vermehren, dann ist auch die Klientel für diese Rose eher beschränkt, denn einen großen Garten sollte man für diesen Strauch, der ausgewachsen und ungeschnitten gut 3 m in Höhe, Breite und Tiefe erreicht, schon bieten können und zu guter Letzt neigt diese Rose gelegentlich zu sogenannten Proliferationen, d.h. Durchwachsungen der Blüte. Das ist nicht jedermanns Sache.
Und dennoch, kaum eine Rosenblüte kann es mit der des Duc de Cambridge aufnehmen, wenn diesem Strauch denn mal eine wirklich gut gelingt. Sie ist elegant, anmutig, fein geschnitten, von besonderer Farbe und verströmt einen sehr guten Duft.
Und nicht zuletzt hat der Strauch Charakter. Man könnte übelwollend sagen, er sei etwas grob, aber ich halte ihn eher für kernig, standhaft und stabil, dabei mit sehr guter Frosthärte ausgestattet und überaus pilzresistent. Letzteres muss man gar nicht nur mir einfach so glauben, denn diese Rose hat 1998 diesbezüglich überaus gut abgeschnitten bei einem großangelegten Vergleich im Botanischen Garten von Montreal (Le Jardin Botanique de Montreal).
Kurz: Sie haben einen Garten von mehr als 2.000 qm, sind überaus roseninterssiert und haben einen Hang zum Besonderen? Kaufen! Wurzelecht werden Sie sie kaum woanders bekommen.
Sie meinen, Rosen sollten doch besser immer gleiche Blüten hervorbringen? Finger weg!
Wer sich zum Kauf entschließt, wird übrigens möglicherweise dereinst mit einem Ableger beschenkt werden. Der Duc kann das, macht das aber weder oft noch ausgiebig.
Zum Schluss muss ich mich noch bei dem Namengeber, einem der Söhne George des Dritten von England, entschuldigen. Da diese Rose in Frankreich von Jean Laffay gezüchtet und benamt wurde, hat sich in der Rosenszene der französische Herzog-Titel eingeschlichen, obwohl es richtig selbstverständlich Duke of Cambridge hätte heißen müssen.
