Mousseux Ancien

Mousseux Ancien

Bei Moosrosen muss man schon etwas vorsichtig sein. Moosrosen waren halt eine Zeitlang en vogue und wurden zuhauf gezüchtet, da war es dann mit der Qualität nicht immer so arg weit her und häufig ging es den Züchtern mehr um die Blüte als um den Strauch.
Bei dieser hier aber stimmt das Gesamtpaket und der Name ist auch gleich Programm:
Mousseux, klar, das ist im Französischbotanischen das, was bei uns die Moosrose ist (Mousseux ist bei den Franzosen allerdings auch der Schampus, das hat mich zuerst immer total irritiert) und Ancien darf man wohl mit alt und/oder urig übersetzen, also haben wir hier die Alte Moosrose und das entspricht auch genau dem Eindruck, den dieser ausgewachsen etwa mannshohe Strauch macht. Er ist urig, vielleicht etwas grob, das Laub ist dunkel und geheimnisvoll und die Triebe sind dicht bemoost. Berührt man auch nur einen Teil dieser Pflanze, hat man harzig duftende Finger.
Selbstverständlich ist es eine einmalblühende Rose (man sagt auch irreführenderweise sommerblühend dazu, obwohl der kalendarische Sommerbeginn in den wärmeren Regionen des Landes dann gar keine Blüten mehr vorfindet).
Als Standort hat sich bei mir ein lichter Halbschatten bewährt, wie ich mittlerweile überhaupt so nach und nach die Halbschattenplätze gern an meine Moosrosen vergebe - die kommen damit prima zurecht und sehen irgendwie entspannter aus.
Mousseux Ancien hat sich hier als überaus blattgesund erwiesen (ganz anders als manch andere Moosrose) und ist entsprechend eine Empfehlung. Eine Empfehlung insbesondere aber auch für jene, die diese Vibert-Züchtung aus 1825 als Grundlage vergleichender Betrachtungen in Betreff der historischen Entwicklung der Moosrosen unter Berücksichtigung nachlassender Blattgesundheit aufpflanzen mögen.

Wie manch andere Moosrose auch, kann eine wurzelechte Mousseux Ancien gelegentlich Ausläufer treiben. Diese kleinen Geschenke zeigen, dass sich die Rose bei Ihnen wohlfühlt und gedeiht. Sie können diese Geschenke in der Vorweihnachtszeit von der Mutterpflanze abnehmen, auftopfen, ein Schleifchen drumrumbinden und verschenken. Ich selbst allerdings würde sie an Ihrer Stelle behalten.