Geschwinds Orden

Geschwinds Orden

ist angeblich eine Multiflora-Hybride aus dem Jahre 1886 und eine Schöpfung des verehrten Züchters Rudolf Geschwind, dessen Züchtungen sich häufig durch sehr gute Frosthärte und Robustheit auszeichen.
Sein Orden ist dabei keine Ausnahme und steckte hier zwei Winter mit je -20° C weg, ohne auch nur ein bißchen Totholz zu zeigen.
Die Rose wird etwa 3 m hoch, wenn sie unbeschnitten bleibt, sie lässt sich mit geringem Aufwand auf 2 m halten.
Die Blüten erscheinen zur Hauptblütezeit im Juni in kleinen Büscheln bis 4 oder 5 je Triebende. Eine kleine Nachblüte ist zwar möglich, aber eher selten.
Charakteristisch für die gut geviertelten Blüten ist ein heller Kranz der äußeren Kronblätter, der sich standortbedingt unterschiedlich ausprägen kann. Der markante Kontrast zwischen den äußeren und den inneren Kronblättern zeigt sich bei halbschattigem Stand deutlicher und auch länger als bei vollsonnigem Stand. Bei Jungpflanzen ist dieser Kontrast häufig auch noch nicht sonderlich ausgeprägt, da braucht es etwas Geduld.
Geschwinds Orden gehört zur ersten Wahl, wenn man eine gefällige, immer zuverlässige Rose für den Mittelbau seiner Anlage sucht.
Wegen des eher schlanken Wuchses kann man diese Rose sich aber auch anlehnen lassen und sie als Kletterrose ziehen.

Wenn ich anfangs sagte, es handele sich angeblich um eine Multiflora-Hybride, dann deshalb, weil die unter diesem Namen im Handel befindliche und bei mir hier abgelichtete Sorte ganz bestimmt keine Multiflora-, sondern eine Setigera-Hybride ist.
Es scheint so, dass schon in frühen Jahren bei einem der ersten Vermehrer ein Fehler aufgetreten ist und deshalb eine andere, nichtsdestotrotz wunderbare Rose, seit mehr als einem Jahrhundert unter einem falschen Namen geführt wird.
Die gleiche Rose ist mir auch schon unter dem Namen Geisha und unter dem Namen Gilda untergekommen.