Rotraut
In der Schule habe ich nicht immer sonderlich aufgepasst, aber wenn eine Rosenparkgründerin mir nahelegt, diese oder jene Rose in mein Sortiment aufzunehmen, dann bin ich die Aufmerksamkeit in Person.
So bei dieser Sorte geschehen und deshalb: Gesagt, getan, vermehrt, überprüft, für richtig befunden und nun, in 2022, erstmals im Angebot.
Und wir sind jetzt also zwei, die diese Rose empfehlen.
Die Abkunft dieser Sorte ist etwas ungewöhnlich und deshalb bemerkenswert. Sie soll nämlich ein Sport von Miss Edith Cavell sein. Miss Edith Cavell aber wird als Sport von Orléans Rose geführt. Für einen sogenannten Rücksport habe ich bisher noch keine Belege gefunden.
Alle diese Rosen sollten also, mit Ausnahme der Blütenfarbe, sehr, sehr nah beieinander sein, d.h. Polyantha durch und durch, kleinbleibend bis etwa 80 cm, blühfreudig bis in den Spätherbst hinein und bestens topfhaltungsgeeignet.
Eines noch: Diese Sorte ist trotz der genannten französischen Ahninnenreihe sozusagen urdeutsch, denn dieser Sport wurde von einem Herrn Grunewald im Jahre 1931 entdeckt. Keine gute Zeit, um als Rose Verbreitung zu finden, denn bis es erste Nachzuchten gab, wollte schon niemand mehr etwas mit den Deutschen zu tun haben.
Soweit ich das sehe, gibt es weltweit nur genau einen Anbieter für diese Sorte (und der verschickt tatsächlich auch nur national - wie kann man nur).
Tipps zur Kübelhaltung:
- Mit Einsetzen des Blattfalls muss der Kübel trocken gestellt werden. Es sollte sich niemals eine Schneehaube auf den Topf setzen dürfen, diese könnte beim Schmelzen nach und nach die Rose ersäufen.
- Die Abzugslöcher des Gefäßes sollten sich nicht unten, sondern seitlich etwa 1 cm über dem Bodenniveau befinden. Dadurch läuft beim Angießen das Wasser nicht gleich zur Gänze durch.