Johannisröschen
Eigentlich habe ich nur zwei Kunden.
Kunde A will alles und möglichst viel davon, d.h. bei Rosen:
Die Pflanze soll schnellwüchsig sein, sie soll groß werden, aber auch nicht zu groß, sie soll früh mit der Blüte beginnen und möglichst bis zum Frost durchblühen, Pilzresistent muss sie selbstverständlich auch sein und auf keinen Fall frostempfindlich und sie muss natürlich umwerfend duften.
Kunde B möchte für eine bestimmte Situation im Garten eine Rose, die verlässlich das tut, was man von ihr erwarten darf.
Dieses Angebot richtet sich ausschließlich an den Kunden B.
Was man erwarten darf:
- Absolute Frosthärte für unseren Breiten, Mittelgebirge und Voralpenland eingeschlossen. Anhäufeln sinnlos.
- Pilzresistenz, Fungizide sind völlig unangebracht
- Vieltriebigkeit, insbesondere bei - wie hier - wurzelechten Pflanzen
- Frühe Blüte bereits ab Mai
Hinzu kommen ein komplexer Duft mit deutlichen Noten von Hyazinthe und reifer Mango bis Banane, also keineswegs zitronig, wie bei den meisten anderen Pimpis, eine gewisse Attraktion für die Insektenwelt, ein porzellanhafter Flor und obendrauf noch reichlich Hagebuttenschmuck für die Vogelwelt im Winter.
Der Strauch wird gute 1,80 m hoch und wächst vergleichsweise straff aufrecht, andere Pimpinellifolias haben ja eher einen gewissen Hang zum Abhängen.
Diese Rose ist, der Name sagt es ganz richtig, ein Röschen und keine Madame d' Opulence.
Dafür ist sie aber auch niemals zickig.
Pimpinellifolias, wie das Johannisröschen, treiben gern Ausläufer, und wer sich die geringe Mühe machen will, kann diese Ausläufer abtrennen und eintopfen und hat dann immer mal wieder eine neue Rose zum Verschenken.
Die auf meinen Bildern leicht unterschiedliche Blütenfarbe ist durch unterschiedliche Witterungsverläufe zu erklären, die Bilder stammen von der selben Mutterpflanze, wurden aber in verschiedenen Jahren aufgenommen.
