Belle sans Flatterie
gehört zu den Gallica-Rosen, das ist unbestritten, aber als Züchter werden nicht weniger als gleich drei Rosenzüchter geführt (Godefroy, DuPont und Holland) - kein Wunder, auf die wäre ich auch stolz.
Sie gehört zu den etwa 20, 30 Standards unter den Gallicas, also zu jenen Sorten, die sich auch über ca. zwei Jahrhunderte hinweg ihren Platz im Herzen der Rosomanen nicht haben nehmen lassen und uns immer noch trotz hohen Alters erfreuen.
Die Gründe hierfür sind wie immer in der Qualität der Blüte und in der Qualität des Strauches zu suchen.
Die Blüte, die für etwa vier Wochen ab Mitte Juni erscheint, besticht durch ihre Symetrie und ihren harmonischen Aufbau, der Duft ist vorzüglich und begleitet die gesamte Entwicklung vom gefälteten Himbeer-Sorbet bis zum weißbekränzten, schön geviertelten Plüschkissen, das man gern mal mit in die Wohnung nimmt.
Der Strauch ist pflegeleicht und gesund, eigentlich muss man nur einmal im Jahr etwas Hand anlegen und ein wenig auslichten und wegschneiden, dann hat man schon einen wohlgeformten, vieltriebigen, dichten Rosenbusch von etwa 1,60 m Höhe - das ist ja bei diesen historischen Strauchrosen ganz anders als bei den modernen Tee-Hybriden.
Düngen: Wer Spaß daran hat, kann es machen, muss man aber nicht.
Frostschutz: Wer Spaß daran hat, kann es machen, muss man aber nicht.
Weitere Pflegearbeiten: Ab und zu wird man mal eine Blattlaus wegschnippen können, muss man aber nicht.
Belle sans Flatterie ist eine Empfehlung für eher faule Gärtner / Gärtnerinnen mit viel Geschmack und Sinn für den Charme der Alten Zeit.
Eine Kombination mit der herrlichen Tuscany Superb halte ich für äußerst erwägenswert.
Der Name dieser Rose wäre wörtlich mit "Schöne ohne Schmeichelei" zwar richtig übersetzt, im Deutschen wäre das aber etwas unverständlich. Gemeint ist: "Schöne (das sage ich ganz) ohne Schmeichelei".
Gallicas, wie Belle sans Flatterie - insbesondere aber wurzelechte Gallicas - vermehren sich mit der Zeit selbst und treiben gern mal Ausläufer, die man in Oktober / November von der Mutterpflanze abtrennen und auspflanzen oder als Geschenk topfen kann.