Glendora
Ob sie nun identisch ist mit Joasine Hanet, wie einige behaupten, oder eben nicht, wie dieselben bestreiten, weiß ich nicht, denn ich habe nicht beide zum Vergleich vor Ort, aber dass diese Rose eine Portland-Rose ist, das will ich gern bestätigen. So heißt sie denn auch in Langform Portland from Glendora, das, wie wir alle wissen, nahe Los Angeles an der Route 66 liegt. Und ebendort wurde sie gefunden. Eine Fundrose also. Und das ist, auch das wissen wir alle, ein erster Hinweis auf Qualität.
Unter den Portlands gibt es einige, die ein bißchen schwierig sind und dem Anfänger nicht zugemutet werden sollten, der Wuchs kann schon recht mickrig sein und der Pflegebedarf eher hoch, aber es gibt auch welche, wie etwa Rose de Resht oder Rose du Roi, die man jedermann und jederfrau bedenkenlos anvertrauen kann. Und genau dort darf Glendora sich einreihen. Wer die beiden RdRs kennt und schätzt, wird auch mit Glendora glücklich werden. Und Rose de Resht ist übrigens auch eine Fundrose.
Hier wie dort darf man einen kompakten Strauch mit guter Blattgesundheit erwarten, auch die Wüchsigkeit ist ähnlich, es kann also bei besten Bedingungen schon mannshoch werden, wenn man die Rosenschere nicht benutzen mag.
Es gibt gut duftende Blüten, die auffallend gerviertelt sind (man sagt so, in Wahrheit sind sie gefünftelt - kann auf einem der Bilder auch nachgezählt werden).
Der Flor ist zwar nie so richtig gewaltig, wie eigentlich bei allen historischen Öfterblühern, dafür aber zuverlässig auch noch in Oktober und November zu erwarten. Beim Abblühen erhalten die verblassenden Blüten einen leicht violetten Stich.
Alles in allem eine prima Rose.
Einziges Manko bisher: Ich habe noch keinen Ausläufer an ihr finden können.