La Noblesse Biedenkopf
Beileibe nicht jede Fundrose, die ihren Weg zu mir findet, nehme ich auch in mein Sortiment auf. Sie muss mir schon gefallen, überhaupt allgemein kultur- und gartenwürdig sein und sollte eine gewisse Eigenständigkeit und damit Wiedererkennbarkeit mitbringen, um mit Chance über die Jahre doch noch zugeordnete werden zu können. All diese Voraussetzungen erfüllt diese Rose.
Der derzeitige Name allerdings ist Murks.
Die richtige La Noblesse ist eine reinrosa blühende Centifolie, diese hier, mit Fundort im hessischen Biedenkopf, ist eine Gallica - anderer Strauch, andere Blüte, andere Rose. Wie auch bei Nissens La Noblesse (einer Bourbone) behalte ich den Namen, unter dem mir die Rose gegeben wurde, solange bei, bis ich eines Besseren belehrt werde.
Eine Gallica ist es also, und zwar eine des älteren Typs, mit ledrig-dunkelgrünem, herabhängendem Laub, urig im Charakter und durchsetzungsfähig, was ja allein schon der Umstand, eine Fundrose zu sein, nachweist. Nicht jede Rose hat das Zeug, sich da draußen durchzusetzen.
Die Blüten sind auffallend lebhaft, mit schönem Farbspiel und gutem Duft.
Alles in allem ist das eine prima Rose für Sammler und Sammlerinnen historischer Rosen und für alle, die Rosen gern auch mal vernachlässigen und nicht gleich mit Verlust bestraft werden wollen.
Bei wurzelechten Exemplaren darf man gern und bald mit ersten Ausläufern rechnen.
