Olivet
gehört für mich zum Schönsten, was der Rosenpark in Labenz, der l´âge bleu Rosenpark, zu bieten hatte.
Die Pflanze stand unweit des Pavillons und war immer die erste Anlaufstation, wenn es nach Kaffee, Kuchen und Raphaelas Selbstgedrehten wieder ins Gelände ging. Eine Kletterrose von gut drei Metern, die an einem Rankgerüst stand und wundervoll dicht gefüllte Blüten hervorbrachte, die zudem auch noch toll nach historischer Rose dufteten. Später habe ich dann mal bei meinen eigenen Pflanzen nachgemessen; die Blüten haben hier, bei kargem Boden, einen Durchmesser von immerhin 11 cm!
Olivet wird manchmal als Rambler gelistet, aber das halte ich für falsch. Ganz im Gegenteil ist der Wuchs, gerade in jungen Jahren, eher zurückhaltend, es braucht tatsächlich ein wenig Geduld, für das Bewachsen eines Rosenbogens etwa würde ich schon von vier oder fünf Jahren ausgehen. Außerdem mag sie nicht gern im Wachstum gestört werden, man setze sie bitte erst nach reiflicher Überlegung und dann auch gleich an ihren endgültigen Standort (Rosen ganz im Allgemeinen hassen ja dieses Rosenschach, hier aber war es mir ganz besonders aufgefallen).
Olivet ist, man hört es wohl heraus, keine Rose für die Anfängerin oder den Anfänger, aber hat man schon ein paar zig Rosen in und nicht unter die Erde gebracht, dann stellt diese Sorte eine angemessene Herausforderung dar, an deren Ende man für Umsicht und Geduld mit einem umwerfenden Anblick zur Blütezeit entlohnt wird - und das dann auch das ganze Leben lang.
Die namengebende Gemeinde Olivet, südlich von Paris gelegen und Heimatstadt des Züchters Vigneron-Foulon, steht übrigens in einer Städtepartnerschaft mit Bad Oldesloe und Bad Oldesloes Ortsgrenze liegt nur 11 km vom nun leider nicht mehr existierenden l´âge bleu Rosenpark entfernt und das entspricht genau 100.000 Blütendurchmessern.
