Glory of Edzell
Sie ist die größte meiner Pimpinellifolien, 3 m schafft sie leicht bei straff aufrechtem Wuchs mit dann palmartig überhängenden Trieben.
Und aus zwei Exemplaren könnte man durchaus einen Rosenbogen gestalten, ganz ohne Gerüst.
Und weil das so ist, ist sie die dominierende Rose des ganzen Geländes für etwa zwei Wochen, nämlich von Mitte bis Ende Mai, wenn drumherum die Blütenknospen anschwellen, Glory of Edzell aber längst in voller Blüte steht und von Insekten umschwirrt wird. Ich habe nie verstanden, warum sich Rosenliebhaber diese zwei Wochen Rosenduft - und Glory of Edzell duftet wirklich gut - entgehen lassen, während sie sich über jede Dezember-Blüte anderer Rosen ein zweites Loch in den Bauch freuen. Pimpinellifolien gehören einfach in jeden Rosengarten.
Das Verwendungsmuster für Rosen wie Glory of Edzell ist schnell umrissen, man pflanze sie dort, wo andere Rosen sich nicht durchzusetzen vermögen, nur gut sonnig sollte der Standort sein.
Der Boden ist zu mager? Kein Problem.
Frostige Mittelgebirgslage? Kein Problem.
Hanglage, ständiger Wasserabzug? Kein Problem (okay, im ersten Jahr muss man mal mit der Kanne nach dem Rechten schauen, bis die Pflanze sich etabliert hat).
Probleme bereitet diese Rose eigentlich nur demjeniger, der keine Insekten mag, denn Insekten mögen diese gut duftenden, offenen Blüten schon sehr. Interessanterweise werden aber keine Hagebutten gebildet. Das leuchtende Herbstlaub entschädigt dann dafür.
Eines noch: Ich hielt es zuerst für ein einmaliges Ereignis, aber in den letzten Jahren hat meine Mutterpflanze immer wieder nachgeblüht. Nicht in dem Maße, dass ich sie zu den öfterblühenden Rosen zählen würde, aber eben doch beständig und auffallend.
Glory of Edzell treibt etwa mit dem zweiten Standjahr beginnend Ausläufer. Man trenne diese Jungpflanzen am besten in der Vegetationspause von der Altpflanze ab, weil sich sonst über die Jahre ein vielleicht zu dichter Bestand bilden würde.
Die Jungrosen kann man auftopfen, auspflanzen, eintauschen oder verschenken.