Gabrielle Privat
Blumenstrauß gefällig? Schnipp, schnapp.
Vielleicht noch etwas Schleierkraut dazu: Fertig!
Ich mag diese Polyanthas sehr und ich frage mich, warum all die großen Zuchtbetriebe mit Floribundas sehr wohl, mit Polyanthas aber kaum je noch züchten.
Schätze mal, der Drops ist gelutscht und die Züchter der 30er und 40er haben bereits alles rausgeholt aus dieser Linie, was nur geht. Tatsächlich, ich wüsste nichts, was ich an dieser Rose hier zum Beispiel und an vielen anderen Polyanthas dieser Epoche ändern wollte. Chapeau den alten Recken.
Einer dieser Recken war Barthélemy Privat, Gabrielle Privat ist wohl seine erfolgreichste Züchtung und stammt aus 1931.
Nun ist es aber so, dass diese kleinen Polyanthas nicht eben sonderlich frosthart sind, zumindest besitzen sie diesen Ruf. Da ich das hier die letzten Jahre für diese Sorte nicht überprüfen konnte (letzter Winter mit über 20 Minusgraden war 2012 auf 2013), will ich doch lieber zur Vorsicht gemahnen: Oldenburger Land, Weinbaugebiete und geschützte Großstadtlagen: Ganz unbedingt, das muss klappen. Offene Landschaft im Mittelgebirge: Nee, das lassen wir mal lieber.
Allerdings ist diese Rose tatsächlich kleinwüchsig (mehr als 60 cm macht sie nicht) und damit auch gut zur Kübelhaltung geeignet. Das ändert natürlich die Sachlage, denn jetzt kann man drohenden Frösten ausweichen, indem man den Kübel ins Geringfrostigere transportiert.
Ich selbst habe übrigens immer so zehn bis 20 Kübel mit dauerblühenden Rosen auf und in Nähe der Terrasse stehen. Ja, das Wässern kann auch mal nerven, das stimmt, aber schön ist es eben doch. Und man kommt der Pflanze näher, weil sie einfach mal 30 cm über dem Bodenniveau steht. Es ist ganz enorm, was das ausmacht.
Tipps zur Kübelhaltung:
- Mit Einsetzen des Blattfalls muss der Kübel trocken gestellt werden. Es sollte sich niemals eine Schneehaube auf den Topf setzen dürfen, diese könnte beim Schmelzen nach und nach die Rose ersäufen.
- Die Abzugslöcher des Gefäßes sollten sich nicht unten, sondern seitlich etwa 1 cm über dem Bodenniveau befinden. Dadurch läuft beim Angießen das Wasser nicht gleich zur Gänze durch.
