Belle Isis (Meldorf)

Belle Isis (Meldorf)

Wenn das Wort Meldorf im Namen einer Rose auftaucht, dann deshalb, weil es sich dann um eine der Fundrosen von Gerda Nissen handelt, die im Garten des Landwirtschaftsmuseums Meldorf zur Besichtigung aufgepflanzt sind.
Gerda Nissen (1929-1999) war eine leidenschaftliche Rosomanin und hat bei ihren Streifzügen durch Dithmarschen einige zig Rosen angesammelt, darunter auch einige, die bis heute nicht ihren angestammten Namen erhalten haben und wahrscheinlich auch nie werden, weil die Sorte außer hier eben nicht mehr existent ist.
Belle Isis (Meldorf) ist also keineswegs die Rose Belle Isis. Der Name spiegelt eher die dürftigen Möglichkeiten der Zuordnung wider, mit denen Gerda Nissen in der Vor-Internet-Zeit zu kämpfen hatte (man sieht sie förmlich in dicken und schlecht bebilderten Büchern die Merkmale vergleichen).
Die Pflanze ist vieltriebig und bildet einen buschigen Strauch von etwa 1,60 m Höhe.
Die Anfang Juni erscheinenden Blüten entwickeln sich zuerst flach schalenförmig und stramm gefältet bis hin zu einem fluffigen Plüschkissen mit gallicösem Duft.
Diese Rose ist eine gute und insbesondere auch robuste Rose, die sich in einem Landschaftsgarten oder auch in schwierigen Hanglagen bestens durchsetzen kann und nur ein Minimum an Pflege einfordert. Ich empfehle solche Rosen auch guten Gewissens all jenen, die einfach mal Bekanntschaft mit den historischen Rosen machen möchten.
Portlands kann man dann ja später immer noch zukaufen, wenn die Infektion mit dem Virus erst erfolgreich war.

Belle Isis (Meldorf) wird ihr Überleben insbesondere ihrer Fähigkeit zu verdanken gehabt haben, sich vegetativ unterirdisch ausbreiten zu können, sprich Ausläufer zu machen. Falls Ausläufer nicht gewünscht sind, kann man sie mit einer Wurzelsperren eindämmen, falls man die Ausläufer aber aufpflanzen will, trennt man sie am besten in Oktober / November von der Mutterpflanze ab.