Manette
Marie-Françoise de Tascher verstarb 1791, aber da ihre Schwester Marie-Josèphe Rose de Tascher nunmal unter dem Namen Joséphine de Beauharnais einen gewissen Napoleon heiratete, blieb uns der Kosename der Marie-Françoise als Name dieser Rose erhalten, denn Rose war (was Wunder bei diesem Namen) eine große Rosenfreundin.
1827, 1828 und 1829 wird diese Rose übereinstimmend als violett blühend beschrieben, sogar noch etwas genauer als "violet-ardoisé" also mit einem Anteil an Schiefergrau. Genau der Farbton also, den diese Rose hier auch tatsächlich aufweist.
Wie so häufig bei historischen Rosen kam es dann im Laufe der folgenden fast zwei Jahrhunderte zu Verwechslungen, so dass wir heute wenigstens drei verschiedene Rosen unter den Namen Manette (oder auch Nanette) vorfinden, wobei ich sicher sagen kann, dass die Meldorfer Nanette nicht identisch ist mit dieser hier. Diese hier scheint mir die originale Rose zu sein, denn schließlich ist sie ja die einzige, die den frühen Farbangaben entspricht. Zudem aber wird sie in den alten Quellen auch als "Rose du Bengale" bezeichnet, nicht also als eine reine "Provins".
Da ich meine Rosen ja selbst vermehre und man sehrwohl bei der wurzelechten Vermehrung Unterschiede zwischen den alten Gallicas und den Bengal-Hybriden feststellen kann und ich entsprechend verschiedene Verfahren wähle, kann ich diese Klassifizierung nur bestätigen.
Etwa 1,50 m wird sie hoch, ist sehr gefällig, gesund, robust und pflegeleicht - alles typisch Gallica respektive Bengal-Hybride.
Eine richtig gute Sorte, die von Jahr zu Jahr allerdings auch, siehe Bilder, recht unterschiedlich blühen kann.
Wie bei wurzelechten Gallicas nicht unüblich, treibt diese Rose eventuell Ausläufer, die man in der Vegetationspause von der Mutterpflanze abtrennen und auspflanzen oder als Geschenk auftopfen kann.
Garantien gibt es dafür nicht, aber man darf guter Hoffnung sein.