Nankin
Nur gut, dass es aufmerksame Kundinnen und Kunden gibt!
Diese Sorte habe ich 2014 oder 2015 als Ausläufer von einer wohlwollenden Kundin zugeschickt bekommen. Nebenbei, ich finde ja, das sollte mal ganz grundsätzlich zum Standard werden. Man nehme sich ein Beispiel.
Es soll sich bei dieser Rose um eine verschollen geglaubte und dann in St. Albans wiederentdeckte Sorte aus dem Jahre 1815 handeln. Okay, dieser Garten ist einer jener der Royal National Rose Society, insofern kann man schon erwarten, dort auch mal die ein oder andere Pretiose sozusagen unter dem Teppich zu finden, andererseits habe ich so meinen Verdacht, dass so manch schnöde Vogelschiss-Rose durch die Eitelkeit ihres Entdeckers zu ungeahnten Ehren gelangt ist. Aber solche Geschichten verkaufen sich nunmal ganz gut.
Wie auch immer, es ist eine hübsche, recht eigenständige Rose, mit schönem Farbspiel, mit einem warmen Apricot beim Aufgehen der Blüten, die im Laufe ihres Lebens dann nach und nach fahlgelb verblassen. Zwischendurch auch mal eine kurze Phase im namengebenden Nanking-Gelb, das ja, aber das Lebhafte, das ist das Besondere an dieser Rosenblüte.
Der buschige Strauch wird etwa 1,50 m hoch und würde ungeschnitten überhängende Triebe bilden, worauf man aber natürlich auch Einfluss nehmen kann.
Die Pflanze hat eine Schwäche: Sie wird im ersten Jahr beim Kunden nicht blühen. Das ist halt so, so wie manche Kinder eben Spätpubertiere sind.
Ansonsten ist sie Pimpinellifolia durch und durch, also robust, nicht frostempfindlich und sollte nach ein paar Jahren auch mit Nachwuchs beglücken, also erste Ausläufer treiben.