Königin von Dänemark
Diese Rose hat alles, was eine historische Rose braucht.
Die Blüte ist reich gefüllt, harmonisch geviertel, duftet sehr intensiv und ist durch die einzigartige Färbung der Knospen unverwechselbar.
Der Strauch ist mit etwa 1,60 m in Höhe und Breite (plus, minus 30 cm, je nach Standort und Schnitt) im besten Sinne menschlich - da muss man sich weder bücken noch strecken, da steht man nahezu Aug in Aug.
Blattgesundheit und Frosthärte dieses Sommerblühers: 1 A.
Hinzu kommt eine gewisse kulturgeschichtliche Bedeutung, denn diese Alba-Hybride, die 1826 nach Marie Sophie Friederike von Hessen-Kassel, der damaligen dänischen Königin, benannt wurde, gehört zu den ganz wenigen historischen Rosen deutscher Prägung, die über die Grenzen hinaus Anerkennung fanden. Wobei, naja, ähem, um ehrlich zu sein, war der Finder (nicht Züchter) dieses Sämlings ein Schotte, nämlich James Booth, und die Erde, auf der dieser Sämling stand, war damals dänisch, denn Altona war zwar ab 1815 Teil des Deutschen Bundes, stand aber bis 1864 unter dänischer Verwaltung.
Wie auch immer, als Hamburger reklamiere ich diese Rose für meine Geburtsstadt (Hummel, Hummel!) und bei einem Besuch des Botanischen Gartens in Klein-Flottbek / Altona komme ich nicht umhin, an diese seute hamburger Deern zu denken.
Übrigens wurde um diese Rose tatsächlich ein Rechtsstreit geführt, weil der damalige Direktor des Botanischen Gartens meinte, diese Rose sei eine altbekannte Sorte und keine Novität. Das Gericht gab dann aber den Erben Booths Recht.
Ich stelle dazu fest: So einen Rechtsstreit beginnt man nicht um nichts, und diese Rose hat die letzten knapp zwei Jahrhunderte bewiesen, dass sehr, sehr wertvoll ist.
Wurzelecht treibt die Königin übrigens gelegentlich Ausläufer. Eher übersichtlich und immer eine große Freude.
