Lucie Duplessis
Der Vertrieb meiner Rosen über das Internet kann ja so, so unpersönlich und langweilig sein.
Aber nehmen wir mal an, Sie wären eine blendend aussehende Kundin gesetzten Alters, die hier vor der Pforte stünde und mich fragte nach einer klassischen Moosrose. Nur mal so angenommen. Und ich nähme Sie dann bei der Hand und führte Sie zu meinen Mutterpflanzen und hier schnurstracks zu einer mannshohen Rose, säulenförmig gewachsen, schöntriebig in Bemoosung und Farbe. Zuerst wiese ich Sie auf die voll entwickelte Blüte hin (hier müssen Sie jetzt mitmachen und Bild 1 betrachten) und forderte Sie auf, das süße Näslein gen grünlichgelben Rosenäuglein zu führen, um des leichten Duftes gewahr zu werden.
Da Sie, die Kundin, dazu den Blütenkelch zur Hand genommen hatten, forderte ich Sie nun auf, Ihre Finger zum Näslein zu führen - und ja, tatsächlich, verzückt (dies ist Ihre erste Moosrose) stellen Sie fest, dass das Harz einen intensiven Duft an Ihre Finger abgegeben hat.
Fasziniert schauen Sie sich eine einzelne Knospe im Detail an (hier bitte Bild 2 anklicken) und betrachten sie von allen Seiten. So etwas Herrliches, sagen Sie, ich wusste, dass ich hier bei Ihnen richtig bin, Sie haben mich in eine völlig neue Welt eingeführt, ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen danken soll.
Nun nehmen wir gemeinsam (jetzt bitte Bild 3 betrachten) einen der wunderbar arrangierten Blütenstände in Augenschein, einen, bei dem eine erste Blüte sich bereits öffnen will, die anderen aber noch verheißungsvoll in ihrer Entwicklung verharren. Dies ist immer der schönste Moment, dies ist ein Versprechen auf Vollkommenheit.
Ich möchte diese Rose ganz unbedingt haben, sagen Sie, aber haben Sie auch Rambler?