Reine de Saxe,
die Königin der Sachsen, ist eine historische Rose, die in der Literatur den Centifolien zugerechnet wird.
Da ihre Herkunft aber im Dunkeln liegt und sie von Wuchs, Blattfärbung und Bestachelung keinerlei Ähnlichkeit mit einer Centifolie aufweist, zudem der Begriff Centifolie fast zwei Jahrhunderte lang inflationär für alles gebraucht wurde, was viele Kronenblätter hat und gut duftet, sollte man sie doch lieber den Bengal-Hybriden zuordnen.
Dann passt nämlich das graugrüne Laub ganz ohne Rötung, der aufrechte Wuchs, die geringe Bestachelung (die eigentlich eher eine Beborstung ist) und auch der Umstand, dass diese Rose kaum Hagebutten ausbildet.
Das Laub weist eine feine Nervatur auf und ist von vorzüglicher Gesundheit.
Der ganze Strauch macht einen harmonischen Eindruck, wächst gut aufrecht und wird etwa 1,50 m hoch.
An den Boden werden keine besonderen Anforderungen gestellt, der Standort sollte möglichst sonnig sein (drei, vier Stunden lichter Baumschatten wären aber okay).
Winterschutz ist nicht notwendig und Schnittmaßnahmen können nach gusto getroffen werden, d.h. wer wegschneidet, was ihn stört, macht nichts falsch.
Reine de Saxe ist überaus selten und wurzelecht weltweit wahrscheinlich nur bei mir zu erhalten. Ich würde schon gern mehr produzieren, nur sträubt sich die Gute noch - all meinen Bemühungen zum Trotz.
Dabei hätte sie es verdient, weit stärker verbreitet zu sein, denn zur Blütezeit im Juni ist sie wirklich eine wahre Königin - nicht nur in Sachsen.
Und außerhalb der Blütezeit ist sie ein sehr schöner Strauch.
Bengal-Hybriden, insbesondere aber wurzelechte Bengal-Hybriden, vermehren sich mit der Zeit selbst und treiben gern mal Ausläufer, die man in Oktober / November von der Mutterpflanze abtrennen und auspflanzen oder als Geschenk topfen kann. Bei Reine de Saxe ist Neigung zum Läufern aber recht übersichtlich.