Marie de Blois
ist eine Moosrose mit ausgesprochen harmonischen Farben.
Im taxonomischen Genus Rosa, immerhin namengebend für unseren Farbton rosa, ist die Blütenfarbe, insbesondere bei den historischen Rosen, schon arg häufig vertreten, und manch einer mag die Auswahl als überfordernd empfinden - aber die Blüten sind ja nicht alles.
Will sagen, kaum eine Rose kann so überzeugen im Zusammenspiel der Farbe des Blattwerks und der Triebe und der Blüten wie diese Marie de Blois. Allein schon die etwa fünf Monate, in denen unsere Rosen unbeblättert dastehen, ist die Marie mit die Schönste unter den Nackigen. Über die Jahre vergrünen und vergrauen zwar auch ihre Triebe, aber die einjährigen Triebe, insbesondere die aus der Basis, sind von ausgesuchter Schönheit und es bringt einfach Freude, winters an ihr vorbei zu gehen.
Die Zeit des Austriebs besitzt dann bei allen Rosen den Nimbus des Erwachens, da mag ich sie nicht hervorheben, aber dann im Juni, zu Beginn der Blütezeit, ist es soweit und zu den in aller Einfalt wunderschönen Blüten ist mittlerweile ein dunkles, gesundes Blattwerk entstanden, als wäre es nur geschehen, um die Wirkung der Blüten zu vollenden. Und die burgunderroten Triebe lugen hie und da hervor - das ist wirklich gelungen.
Dazu besitzt Marie de Blois einen intensiven Alt-Rosen-Duft und eine wirklich gute Blattgesundheit, es trübt also nichts das Vergnügen.
Der Rest ist profan, muss aber natürlich genannt werden.
So bedarf es, wie bei allen Moosrosen, keines Winterschutzes und die Pflanze ist robust, da dürfen gern auch mal ein paar Triebe beim Fußballspielen draufgehen.
Ansprüchen an den Boden werden nicht gestellt, und als Standort hat sich bei mir ein lichter Halbschatten durchaus bewährt.
Eines noch: Diese Rose wächst von sich aus bei geringen Einflussnahmen straff aufrecht. Ich halte sie bei einer Höhe von etwa 1,50 auf einem Durchmesser von unter 50 cm nach Schnitt im Vorfrühling. Sicher, es gibt auch mal Triebe, die ausbrechen wollen, aber die sind ja im Vorbeigehen zu entfernen, so dass sie einen kaum je bedrängt und dann zur Zeit ihrer vollen Entfaltung etwa 1,80 m hat.
An günstigeren Standorten könnte sie aber bestimmt auch höher hinaus wollen.
Die Rose stammt aus dem Jahre 1852, eine geringe Nachblüte, die sie angeblich machen soll, habe ich bisher nicht erlebt.
Wie manch andere Moosrose auch, kann eine wurzelechte Marie de Blois gelegentlich Ausläufer treiben, dezent und nie bedrängend.
Das sind kleine Geschenke, denen man sich würdig erweisen darf.