Sissinghurst Castle
Das nenne ich mal einen Glücksfund!
Quasi beim Aufräumen ihres Gartens - eben jenes Gartens von Sissinghurst Castle - stieß die Autorin und Gartengestalterin Vita Sackville-West im Jahre 1947 auf diese Rose und erkannte sie als das, was sie ist, nämlich eine eigenständige, neue - oder alte und verschollene - Rosensorte. Das ist insofern bemerkenswert, als die Blüten dieser Sorte im Stadium des Aufgehens eine recht große Ähnlichkeit zu denen der Tuscany Superb haben und auch heutigentags noch entsprechend häufig im Handel durcheinander gebracht werden.
Es ist eine typische Gallica- oder Provinsrose, d.h. um die 1,20 m hoch werdend, sommerblühend, frosthart und sehr robust.
Als Pflegemaßnahme reicht ein Kontrollschnitt in Frühjahr oder Herbst durchaus aus, auf das leidige Anhäufeln kann verzichtet werden.
Sie treibt gern Ausläufer, insbesondere, wenn sie, wie hier, wurzelecht gezogen wurde. So ist eine Vermehrung auch für den unversierten Gärtner recht einfach, indem er den Ausläufer in der Vegetationspause abtrennt, wieder aufpflanzt, verschenkt oder gegen andere Ausläufer eintauscht.
Falls die Ausläuferbildung unterdrückt werden soll, pflanzt man die Rose am besten in einen vollkommen vom Boden befreiten, entsprechend großen Eimer, der dann im Erdboden versenkt als Wurzelsperre dient.
Ansprüche an die Qualität des Bodens werden kaum gestellt, bei der Standortwahl sollte man allerdings einen absonnigen Stand bevorzugen, da dort die Blüten deutlich länger halten als in voller Sonne, zudem kommt die edle Färbung besser zur Geltung.
Diese Sorte wird in manchen Ländern (beispielsweise Frankreich) auch unter ihrem Synonym Rose des Maures geführt.